Wohlstand durch globalen Handel – Weiter so!

Höher, schneller, weiter – so haben wir uns jahrzehntelang durch die Weltwirtschaft bewegt. Das kann für den Einzelnen stressend sein. Die Dynamiken, die hinter dem wettbewerbsgetriebenen globalen Handel stehen, können darüber hinaus auch die globalen Beziehungen belasten. Was die Transaktionsanalyse zum Wohlstand durch globalen Handel beitragen kann, finden Thomas & Thomas in ihrer aktuellen Folge im Podcast Permanent Change heraus.

Alte und neue Thesen über den Wohlstand

Im 19. Jahrhundert behauptete der britische Wirtschaftswissenschaftler David Ricardo, dass alle Länder Wohlstand erlangen können, solange sich jedes nur auf seine eigenen Produktionsvorteile konzentriert. So ähnlich funktionierte der globale Handel lange, bis er durch Kriege, Pandemien und nicht zuletzt verändertes Verbraucherbewusstsein auf die Probe gestellt wurde. Heute stellt Wirtschaftsminister Robert Habeck die These auf, dass der Wohlstand, wie wir ihn kennen, bald ein Ende haben wird. Wie geht es mit unserem Wohlstand weiter? Wachsen wir bald nicht mehr höher, schneller und weiter? Können wir unseren Lebensstandard halten – und wie sieht es ansonsten auf der Welt aus?

Thomas & Thomas ziehen ihre persönliche Bilanz: „Die Ärmsten sind nicht mehr ganz so arm, aber eine Schräglage ist immer noch da.“ Sie reden von einer Schräglage, die mit Handel, Subventionen und Entwicklungshilfe beseitigt werden sollte. Ohne Erfolg.

Wie kann Gerechtigkeit und Gleichbehandlung im globalen Handel gelingen?

Die Voraussetzung für wertschätzenden Handel mit anderen Nationen wären ebenbürtige und gleichwertige Verhandlungen, sind sich Thomas & Thomas einig. Die wohlhabenden Industrienationen müssten wegtreten vom “Wir wissen, wie es geht. Wir zeigen euch mal, wie es funktioniert.“ Für eine Weltordnung, die fair und offen vor sich geht, hat die Transaktionsanalyse einiges zu bieten, meinen die Coaches und Berater Thomas Wehrs aus Berlin und Thomas Lorenzen aus Hamburg.

Gleichwertige Kommunikation nach der Transaktionsanalyse

Da wäre zum einen das Handeln auf Augenhöhe aus einer OK/OK-Haltung heraus. Dazu gehören aus Sicht der Transaktionsanalytiker offenes und klares Formulieren, Gleichwertigkeit in der Argumentation und eine ausgewogene Nutzenverteilung. Das Gegenteil davon sind Knebelverträge in der Automobilindustrie, Hungerlöhne in der Textilproduktion und das Verlangen nach Discount-Preisen bei Lebensmitteln wie Milch, Fleisch und Eiern, die hier produziert werden können und sollten – zum vorherrschenden Lohnniveau.

Abwertungstreppe beachten

Auch die Abwertungstreppe aus der Transaktionsanalyse kann unserem Bewusstsein auf die Sprünge helfen: Werten wir die Bedarfe und Wünsche anderer ab, indem wir ihnen unsere Produktivitätsziele aufdrücken? Nehmen wir ihnen die Möglichkeit, die eigene natürliche Spezialisierung ihrer Volkswirtschaft zu realisieren, indem wir auch im Winter Rosen aus Kenia nachfragen oder Nordseekrabben zum Puhlen nach Marokko schicken, um sie dann in Deutschland zu verzehren? Thomas & Thomas sehen in diesem Verhalten eindeutig eine Abwertung des Wirtschaftssystems in Marokko und anderen Ländern, die uns helfen unsere enorme Nachfrage zu günstigen Preisen zu befriedigen.

Grundbedürfnisse bewusstmachen

In der Transaktionsanalyse arbeiten wir mit den psychologischen Grundbedürfnissen, die erfüllt sein müssen, um ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen. Dazu gehören unter anderem Wertschätzung, Verbundenheit und Autonomie. Mehr dazu kannst Du in unseren Zusatzmaterialien lesen. Häufig das Smartphone zu wechseln oder ständig nach Selbstoptimierung zu streben, kann mit dieser Perspektive einer Ersatzbefriedigung ähneln.  Also lieber nach innen schauen, als nach außen konsumieren.

Neue Wege zu einer anderen Art Wohlstand

Klar wird während der Diskussion: Das Thema ist noch lange nicht zu Ende gedacht – Fortsetzung folgt. Zunächst halten wir fest:

  1. Die globalen Themen sind alle miteinander verbunden. Ein Schmetterlingsschlag in Deutschland kann einen Tsunami in Asien auslösen oder eben Armut in Marokko, auch wenn ich es selbst nicht mitkriege. Die Erweiterung unseres Bezugsrahmens tut uns gut.
  2. Wohlstand durch globalen Handel wird langsam obsolet.
  3. Ein neues wirtschaftliches Leitbild kann keiner allein generieren. Die Diskussion muss auf breiteren Schultern stattfinden und vor allem durch wertschätzendenden Umgang miteinander.

Magst auch Du Deine wahren psychologischen Grundbedürfnisse erforschen oder Kommunikation auf Augenhöhe üben? Thomas & Thomas von Permanent Change coachen und beraten gerne persönlich in allen Lebenslagen. Über die Berate Mich App bieten sie Coaching to go an. Probier es aus!

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