Thomas & Thomas stehen für gewinnbringende und nachhaltige Gestaltung von Wandel. Und vor allem für Selbstbestimmung. Beim digitalen Wandel bleibt aber gerade die Autonomie häufiger auf der Strecke. Denn sowohl in ihren Beratungs- und Coaching-Sessions als auch im privaten Umfeld erleben Thomas aus Berlin und Thomas aus Hamburg immer wieder, dass nicht wir selbst, sondern unser Smartphone den Tagesablauf bestimmt. Wir reagieren statt spontane Ideen auszuleben. Wir haben ein schlechtes Gewissen, wenn wir abends für ein paar Stunden mal unsere Mails nicht gecheckt haben. Wir setzen uns nach dem Feierabend oder am Wochenende noch mal an den Schreibtisch, weil es dann morgen nicht mehr so viel ist. Was die ständige Erreichbarkeit mit uns macht und wie wir besser damit umgehen können, diskutieren Thomas & Thomas in der aktuellen Podcast-Episode lebhaft.
Ständige Erreichbarkeit ist zur Selbstverständlichkeit geworden
Über wie viele Kommunikationskanäle unterhalten wir uns eigentlich mit der Außenwelt? Allein auf seinem Smartphone zählt Thomas Lorenzen über 20 und dabei ist der klassische Telefonanruf einer der seltenen. „Bist Du verrückt? Das übersteigt doch total unsere Fähigkeiten“, ist Thomas Wehrs‘ Reaktion. Das ist sicher richtig. Doch Hand aufs Herz: Sind wir nicht alle auf allzu vielen digitalen Kanälen online? Allein die Möglichkeit des Online-Seins überall und jederzeit suggeriert die Verpflichtung, ständig am Gerät sein zu müssen. Das kann stressig werden.
Es hat aber auch seine Vorteile. Schließlich ist ein Smartphone auch ein digitales Büro, das es uns ermöglicht, zeitlich und räumlich flexibel zu sein. Doch hunderte E-Mails am Tag sind vom Gehirn nicht zu fassen. Dazu kommen Messenger-, WhatsApp-, Skype- und Signal-Nachrichten, von den endlosen Feeds auf Instagram, Facebook, LinkedIn & Co ganz zu schweigen. Damit ist nur ein Bruchteil der Reize aufgezählt, der täglich auf uns einströmt.
Digital Detox – auch nur für ein paar Stunden
Thomas & Thomas raten dazu, selbst das Zepter in die Hand zu nehmen. Digitale Medien sollen nur so viel Platz bekommen, wie wir es uns wünschen – und nicht, wie sie es scheinbar verlangen. Das fängt dabei an, seinen Nachrichteneingang zu kategorisieren. Für manche bedeutet das, unerwünschte Newsletter und Werbung automatisch weg zu sortieren, Mails von Kunden hervorzuheben und andere dringliche Angelegenheiten in den entsprechenden Ordner zu schieben. Die jeweiligen Mappen oder Kanäle müssen nicht rund um die Uhr überwacht werden. Thomas Wehrs zum Beispiel nimmt sich morgens 30 Minuten Zeit, um sich mit sozialen Medien zu beschäftigen – ganz bewusst und gesteuert. Dafür lässt er sie den Rest des Tages in Ruhe, lässt sich nicht von ihnen ablenken und sich so auch keine Zeit stehlen. Thomas Lorenzen berichtet von einem Kunden, der in seinem Unternehmen Phasen eingeführt hat, in denen keine Telefonanrufe mehr zu den Mitarbeitenden durchgestellt werden. Das gibt ihnen die Möglichkeit für hoch konzentrierte Arbeitsphasen, sogenanntes Deep Working. Neurologisch gesehen, so Thomas Lorenzen, löschen Ablenkungen nämlich den aktuellen „Arbeitsspeicher“ im Gehirn und es dauert von Mal zu Mal länger, bis wir nach einer Unterbrechung wieder so konzentriert weiterarbeiten können. Genau das tun digitale Tools nämlich sehr gern: Uns ablenken. Um das zu unterbinden, müssen wir selbst einschreiten, Notifikationen abschalten und uns nur innerhalb selbst vorgegebener Zeiträume mit ihnen beschäftigen.
So schaffen wir auch mitten am Arbeitstag einen wohltuenden Digital Detox, der unsere Bewusstheit trainiert. In solchen Phasen üben wir auch die ansonsten weitgehend abhanden gekommene Fähigkeit, uns lange zu konzentrieren. Letztlich leidet auch unsere Fähigkeit, uns bewusst mit anderen Menschen auszutauschen. „Viele legen erst mal ihr Smartphone auf den Tisch, wenn sie ins Café kommen, und nehmen ihre Außenwelt, darunter auch ihr Gegenüber, gar nicht wahr“, beobachtet Thomas Lorenzen. Deshalb ist es höchste Zeit für mehr Bewusstsein und Selbstbestimmung beim Umgang mit digitalen Werkzeugen und Kommunikationskanälen. Zeit in der Natur zu verbringen, schult die Sinne besonders wirksam. Die beiden Coaches empfehlen dazu neben Spaziergängen im Wald und am Meer das Buch zum „Coachingraum Natur“ von Kerstin Peter.
Selbstbestimmung im digitalen Wandel
Wie nun können wir mit der fortschreitenden Digitalisierung mithalten und weiterhin selbstbestimmt leben? Thomas & Thomas fassen kurz und knapp zusammen:
- Digitalisierung schafft tolle Möglichkeiten: Übers Smartphone sind wir mit der Welt verbunden und können arbeiten, wo wir wollen. Dabei verschwimmen allerdings die Grenzen zwischen Privatleben und Beruf.
- Deshalb sollten wir zwischen Medien und Zeiträumen kategorisieren und selbst entscheiden, wie oft und wie lange wir uns verschiedenen Kommunikationsformen widmen wollen. Mit digitalen Angeboten sollten wir selbstbestimmt umgehen.
- Gelegentlicher Digital Detox ist ganz wichtig. Psychische Hygiene braucht Bewusstheit, Planung und Abschaltzeiten. Das Handy auszulassen, erfordert Mut, bietet aber ein ganz anderes Bewusstsein und die Möglichkeit, neue Reize wahrzunehmen.
Bei Bedarf gibt es ein kostenfreies Detox-Erstgespräch zur Entspannung bei Thomas & Thomas – das geht auch digital über die Berate Mich! App. Anleitungen zum Digital Detox sind hier zu haben. Wer sich neue Themen für den Podcast wünscht, nehme an der Umfrage teil. Beim nächsten Mal geht es darum, ob Führungskräfte Charisma brauchen und was Charisma überhaupt ist. Hört rein!