Spätestens seit den Home-Office-Tagen der Corona-Pandemie ist das Konzept der Work-Life-Balance den meisten ein Begriff. Der Trend hält an. Wir balancieren, was wir nur können. Coach Thomas Wehrs fordert seinen Mit-Moderator Thomas Lorenzen heraus: Weg mit der Work-Life-Balance! Work-Life-Blending muss her! Lauscht der aktuellen Episode von Permanent Change und erfahrt, wie Ihr als DJs Eures eigenen Lebens die Platten richtig mixt.
Work-Life-Balance war gestern
Mit der vielfach bemühten Work-Life-Balance hat Thomas Wehrs, der in Berlin eine Praxis für Organisationsberatung und Coaching führt, abgeschlossen. „Ich bin doch 24/7 Thomas, es ist ein ständiges Miteinander! Für mich geht es nicht darum, Arbeit und Leben ständig in der Waage zu halten“, sagt der Transaktionsanalytiker. Thomas genügt eine Life Balance. Das ist anstrengend genug. Warum also die ganze Wortklauberei?
Seitdem wir massenhaft und doch allein im Home-Office sitzen, haben sich die Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem verschoben. Wenn wir nach der Zoom-Konferenz direkt zum Einkaufen gehen, sprechen wir von Entgrenzung der Arbeit. Das gilt nicht nur für Arbeitszeit und Freizeit, sondern auch für die eigene Rolle innerhalb von Familie, Job, Team und Freunden. Früher waren wir vielleicht morgens Eltern, tagsüber Kollegen und Führungskräfte und abends wieder Fußballkameradin und Partner. Beim Eintauchen in neue Arbeitswelten vermischen sich diese Rollen und wir nehmen oft unbewusst mehrere Rollen parallel ein.
Bewusstes Auseinanderhalten von Freizeit und Beruf ist eine Herausforderung
Ja, wir sparen im Home-Office Fahrzeit und manchmal auch das Bügeln des kompletten Job-Outfits, sagt Thomas Lorenzen. Aber was macht das mit unserem Leben? „Mit dem bewussten Auseinanderhalten haben es nicht alle einfach“, beobachtet Transaktionsanalytiker Thomas Lorenzen. „Wenn ich nicht bewusst draufgucke, besteht die Gefahr es zu vermischen“, beobachtet er. Dann schaut man eben nach Feierabend noch ein Stündchen in den Computer. Oder plant ganze Zoom-Konferenzen abends, wenn mancher entspannen oder seinem Hobby nachgehen möchte.
Für Thomas Wehrs hingegen bedeutet dies Freiheit: „Ich setze mich ganz bewusst Samstagvormittag hin und gehe ungestört Konzepte durch. Für mich ist es auch ok, wochentags in der Gartenhose am Meeting teilzunehmen und anschließend in der Erde zu wühlen.“ Bewusstheit ist bei dieser Thematik wohl das Schlüsselwort. Denn wer sich klarmacht, in welcher Rolle er oder sie gerade agiert, kann sie besser ausfüllen und nach Bedarf mischen.
Lieber Work-Life-Partition
Dabei kann beispielsweise das Rollenkonzept von Bernd Schmid helfen. „Wir sind jeden Tag in den verschiedensten Rollen unterwegs“, erklärt Thomas Lorenzen. „Ich bin in einer anderen Haltung am Schreibtisch, wenn ich mit der Gartenhose am Schreibtisch sitze“, meint er und empfiehlt das bewusste Trennen auch im Home-Office. Für seinen Kollegen Thomas Wehrs aus Berlin hingegen bietet die neue Situation den Vorteil, sich in den Rollen nach Belieben, aber mit Bewusstheit abzuwechseln. „Wie ein DJ“, zieht Lorenzen die Parallele, „der zwei Platten parallel laufen hat und sie so zusammenmischt, wie sie halt passen.“
Auf Work-Life-Partition können sich die beiden Kollegen einigen, wenn von der bewussten Trennung zwischen verschiedenen Rollen die Rede ist. Es seien nämlich logisch voneinander getrennte Partitionen oder Bereiche, die es individuelle und sinnvoll zu kombinieren gelte.
Wenn du deine Platten etwas anders mixen möchtest, können dir Thomas & Thomas dabei unter die Arme greifen. Sprich sie an und buche einen Termin zum Kennenlernen. Sie sind auch ganz flexibel und unterwegs über die Berate Mich! App zu erreichen. Neue Themen rund um die Transaktionsanalyse gibt es alle zwei Wochen im Permanent Change Podcast.