Lebenslanges Lernen – Geht das überhaupt und wenn ja, warum denn?

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Diesen Satz kennen die Podcast-Gastgeber Thomas & Thomas aus ihrer Kindheit und Jugend nur zu gut. Du vielleicht auch? In der Schule fürs ganze Leben zu lernen, ist schon lange nicht mehr aktuell. Doch wie funktioniert die Alternative – das lebenslange Lernen? Damit setzen sich die beiden Transaktionsanalysten in der heutigen Folge auseinander. Hör rein und lern was!

Das Konzept von Schule, Beruf und Rente in direkter Abfolge ist veraltet

Schule abschließen, Beruf erlernen, bis zur Rente im gewählten Beruf arbeiten. Das war bekanntlich gestern. Daraus aber – und das ist im Dialog mit anderen zu berücksichtigen – entstand die Sichtweise, dass in jungen Jahren gelernt wird und in älteren angewendet. Früh im Leben sollte so viel Wissen und Können wie möglich auf die Festplatte gepresst werden, um es dann in die Tat umzusetzen. Doch die Welt hat sich geändert. Wir lernen heute ständig Neues und in immer neuen Konstellationen, um dem Wandel zu folgen oder gar voraus zu sein. Kann unser Gehirn da mithalten?

Unser Gehirn kann auch im Alter immer neue Verbindungen knüpfen

Gern fundiert Coach und Berater Thomas Lorenzen die Thesen im Podcast Permanent Change in der Wissenschaft: „Laut Neurobiologie wächst das Gehirn immer weiter. Das nennt sich Neuroplastizität. Es sterben zwar laufend Gehirnzellen ab, es entstehen aber auch bis zum Alter neue Verbindungen.“ Unser Gehirn bleibt also weiterhin formbar, auch wenn sich Zellen zurückbilden, die nicht gebraucht werden. Mit dieser Kraft im Gehirn bilden sich feste neuronale Netze. Damit behalten wir, was wir einmal gelernt haben wie Zähneputzen und Rasieren. „Autobahnen im Kopf“, nennt Thomas Wehrs diese gewohnten Abläufe, die wie Leitplanken einfach vorhanden sind und weiteres Nachdenken überflüssig machen. Damit spare das Gehirn Energie, führt Lorenzen weiter aus. Es möchte möglichst viel von dem neu Gelernten ins Unterbewusstsein integrieren. Was bedeutet das nun fürs Lernen? „Wenn ich also etwas Neues lernen möchte“, schlussfolgert Wehrs, „muss ich weg von der Autobahn und mit der Machete einen neuen Weg freischlagen.“

Ausgetretene Pfade verlassen und gemeinsam neue Wege bauen

Für die Veränderung in Unternehmen bedeutet das auch ganz neue Denkweisen zwischen Generationen. Thomas Lorenzen hat einen Unternehmer begleitet, der zwischen der Übergabe und der Aufgabe seiner Firma stand. Festgesetzte Überzeugungen über die eigene Tochter – bereits Prokuristin im Unternehmen – und ihrer Generation hielten den Seniorchef davon ab, in Rente zu gehen und weiterzumachen wie in den Jahrzehnten davor. In einem solchen Prozess ist es für den gegenseitigen Kontakt sinnvoll, wenn beide Seiten das transformative Lernen üben. Was würde der bewährte Unternehmer erwarten, wenn er heute noch einmal der Heranwachsende wäre? Was würde sich der scheidende Unternehmensgründer von den Jungen wünschen, wenn er sein Lebenswerk in ihre Hände legt? Dieser konstruktive Austausch kann zustande kommen, wenn beide einen neuen Trampelpfad bauen, dann die Machete zur Seite legen und den Weg regelmäßig gehen und gemeinsam breiter machen.

So gelingt lebenslanges Lernen

Die Podcast-Gastgeber Wehrs und Lorenzen begleiten häufig in ihren Praxen das lebenslange Lernen von Klienten und versichern uns: Was Hänschen nicht lernt, das lernt der Hans hinterher.

Die wichtigsten Tipps, damit das lebenslange Lernen gelingt:

  • Freu dich, neue Erfahrungen machen zu können. Das gelingt auch im Alter noch
  • Lernen ist anstrengend. Transformation braucht kleine Schritte und einen klaren Prozess. Sei dir darüber bewusst, dass das Ergebnis unbekannt ist
  • Bleib auf deiner Reise des Lernens liebevoll zu dir selbst. Rückschläge passieren, die alten Autobahnen sind nicht so einfach einzureißen. Wir können auf unserem Weg Lernerfahrungen nutzen und adaptieren

Weitere Infos und andere Themen findest du auf der Webseite des Podcasts Permanent Change . Wie und was du lernst, möchten Thomas & Thomas gern von dir hören. Sprich sie gern mit direkten Nachrichten oder Kommentaren an und hör auch nächstes Mal wieder rein, wenn sich die erfahrenen Berater und Coaches mit einem Thema innerhalb der Transaktionsanalyse beschäftigen.

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