Beziehungen in Zeiten des Wandels | Im Interview mit Maria Levin

Als Sängerin, Schauspielerin und nicht zuletzt als Coach hat Maria Levin einiges über sich selbst und ihre Beziehungen zu anderen Menschen gelernt. Thomas & Thomas erkennen im Gespräch mit ihr einiges wieder. In der aktuellen Episode von Permanent Change setzen sie sich mit emotionaler Intelligenz auseinander. Was hat sie mit Ästhetik und zwischenmenschlichen Beziehungen im Wandel zu tun?

Kunst und Psychologie

Beim Schauspiel- und Musikunterricht hat die geborene Georgierin Maria Levin gelernt, die eigene innere Wahrheit mit in ihre Performance einfließen zu lassen, damit es bei ZuhörerInnen oder ZuschauerInnen ankommt. Bereits als 5-Jährige begann sie Klavier zu spielen und als 14-Jährige mit Gesang. Seitdem hat sie mehrere Alben veröffentlicht, ist im Radio sowie im Fernsehen aufgetreten. Während ihrer langjährigen künstlerischen Tätigkeit ging ihr auf, wie sehr die Methoden und Prinzipien der schöpferischen Kunst der Psychologie ähneln. Für sie besteht da ein natürlicher Zusammenhang. „Wenn alle anderen erprobten Techniken und Wege nicht mehr greifen – wie können wir uns auf dann uns selbst besinnen?“ ist die Frage, die Maria Levin beschäftigt hat. Ihre Antwort lautet: „Wenn es außen nichts Beständiges mehr gibt, bleibt uns nichts anderes übrig, als die Stütze in uns selbst zu suchen und zu finden, unsere innere Wahrheit.“

Einsicht in die eigenen Gefühle

„In Kontakt mit uns selbst treten zu können, ist eine Voraussetzung für Beziehungsfähigkeit“, behauptet die Sängerin, die sich auch im Bereich NLP und ericksonscher Hypnotherapie weitergebildet hat. Damit ist gemeint: Wertefrei wahrnehmen, was in mir passiert. Meinen Gefühlen Raum geben, sie anerkennen und merken, was jetzt in mir los ist. „Denn wenn immer die anderen dafür verantwortlich sein müssen, wie es mir geht, habe ich keine Kontrolle. Dann habe ich mich mit meinem gewöhnlichen Übel arrangiert und kann nur immer wieder darauf reagieren. Ich muss heraus, um etwas neues zu entwickeln“, argumentiert Maria Levin. Emotionale Intelligenz brauche ich also, um auch im Wandel Beziehungen erhalten zu können?, möchte Transaktionsanalytiker Thomas Wehrs wissen. Genauso sieht die Sängerin das: „Wenn ich meine Emotionen differenziert wahrnehmen, ihnen Raum geben kann, ohne sie zu verurteilen, kann ich sie dazu verwenden eine positive Veränderung zu erwirken. Aus einem negativ-verkrampften Zustand kann ich nämlich nicht konstruktiv damit umgehen. Und das wirkt sich auf meine Beziehungen aus.“

Die Verbindung zwischen Emotionalität und dem Körper

„Welche Bedeutung hat die Verbindung zwischen Emotionalität und Körper?“, möchte Coach und Berater Thomas Lorenzen von Maria Levin wissen, die mit beiden sehr intensiv arbeitet. „Wenn wir unseren Emotionen Raum geben, dann können sie abfließen. Wen nicht, dann wird mein Körper zum Container. Es kommt zu psycho-physischen Verspannungen im Körper“, erklärt die Sängerin. Was liegt näher, als die Stimme zu Hilfe zu nehmen? „Die Stimme ist der unmittelbarste Ausdruck des Selbst. Sie hat die Qualität, die verschiedenen Ebenen unseres Wesens zu durchdringen und miteinander zu verbinden“, meint sie. An einem Beispiel verdeutlicht Maria Levin das:

  • Kognitive Ebene: Ich denke daran, Klang zu erzeugen
  • Physische Ebene: Ich erzeuge den Klang. Der Klang wird über den Körper und die Knochen im ganzen Körper verteilt. Er resoniert und vibriert mit dem Klang
  • Psychische Ebene: Der Klang berührt mich und den Zuhörer seelisch und emotional

Körper und Emotionen verbinden lernen

Zugegeben, SängerInnen und SchauspielerInnen haben einen Vorteil. Sie lernen berufsweise ihre Stimme bewusst einzusetzen. Aber auch im Alltag geht es. Maria Levin hat gemerkt, dass die Leute eigentlich einfach sprechen. Sie achten gar nicht auf Intonation, Satzbau und ob das gesprochene angekommen ist, hat sie beobachtet. Das lässt sich ganz einfach verbessern. „Zum Beispiel hilft es, alles überdeutlich auszusprechen. Aus jedem kleinsten Satz eine Praxis machen“, rät sie allen, die bewusster kommunizieren wollen. Außerdem hebt sie hervor, dass jeder in sich selbst hereinhorchen und spüren sollte, wann es besser ist sich zunächst zu erden als zu reagieren.

Für Maria Levin geht das so: „Ich gehe an die frische Luft, wo mich niemand stört. Die Toilette geht natürlich auch. Dann atme ich aus der Erde ein. Lasse den Atem durch den ganzen Körper fließen. Ziehe die Schultern zu den Ohren und dann nach hinten. Lasse sie mit der ganzen Verspannung fallen. Dann atme ich klangvoll aus. Nach sechs bis acht Wiederholungen stellt sich eine Veränderung ein. Ich spüre meine Füße auf dem Boden und fühle mich weit weg von den verrückten Äffchen im Kopf und auf der Schulter.“ Eine anschaulichere Demonstration dieser Übung gibt’s im Podcast und als Video.

“Life is a Performance Art”, schließt die Künstlerin ab. Wer lernen möchte, sie selbst als Schöpfer seines Lebens zu sehen, ist bei Maria Levin an der richtigen Adresse. Thomas & Thomas helfen ebenso in Berlin und Hamburg mit emotionaler, ästhetischer Intelligenz und erfüllteren Beziehungen weiter. Sprich sie direkt an und vereinbare einen unverbindlichen Ersttermin.

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